Preisträger 2014

Jedes Jahr nehmen um die zehn Gewinner/-innen an der Preisverleihung in fünf Kategorien in London teil.

Weitere Informationen zu allen vorherigen Gewinner erhalten Sie in der englischsprachigen Version der Webseite.

 
 

Ausbildung

Jedes Jahr werden 50.000 Pfund an zwei der besten Projekte zur Ausbildung von Studenten, Forschern und Wissenschaftlern für Verfahren ohne Tierversuche übergeben.

 

Gewinner 1: Africa Network for Animal Welfare, Kenia (25.000£)
www.anaw.org

Das Africa Network for Animal Welfare (ANAW) wurde in 2006 als eine panafrikanische Nichtregierungsorganisation gegründet.

Es wurde gemäß den kenianischen Bestimmungen der Koordinierung der Nichtregierungsorganisationen registriert und seine Mission ist es in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Regierungen und anderen Interessensvertretern im Tierschutzbereich, den artgerechten Umgang mit allen Tieren in ganz Afrikas zu fördern.

Im September 2009 hielt das ANAW eine Konferenz mit dem Ziel der thematischen Einführung und Aufklärung der Interessensvertreter über alternative Verfahren zu Tierversuchen ab. Die Teilnehmer/-innen repräsentierten verschiedene Bildungseinrichtungen, Regierungsvertreter/-innen und Berufsverbände.

Die dort gezogenen Schlussfolgerungen waren, dass die Daten über die Anzahl von Tieren, die bei Versuchen eingesetzt werden, aufgrund des Mangels an Standardberichten unzureichend seien; die lokale Anwendung von Alternativen durch die fehlenden Informationen beschränkt sei; und die weitere Ausbildung für Alternativmethoden ihre Anwendung in Schulen begünstigen würde.

ANAW hat seither mehrere Grundlagenstudien durchgeführt, um Daten zur Verfügung zu stellen, die seine Kampagne untermauern. Seit 2010 bis heute hat ANAW Studenten/-innen und Mitarbeiter/-innen von verschiedenen Hochschulen, darunter die Universität in Nairobi, die Baraton Universität und die Kenyatta Universität, mit in die Arbeit einbezogen.

Der Ansatz basierte hauptsächlich auf Diskussionen, Debatten, Workshops und seminarähnlichen Vorführungen von Alternativen zu Tierversuchen. Das Hauptziel dieses Projektes ist der Ersatz oder die Substitution von Tieren, die bei der Lehre und Ausbildung mit nicht-tierischen Modellen benutzt werden.

 
 

Gewinner 2: Professor Ovanes Mekenyan, Laboratory of Mathematical Chemistry, Bulgarien (25.000£)
www.oasis-lmc.org/

 
 
 
 

 

Lobbying

Jedes Jahr werden 50.000 Pfund unter zwei Projekten aufgeteilt, durch deren Aktionen alternative Methoden zu Tierversuchen politisch umgesetzt werden.
 

Gewinner 1: Center for Alternatives to Animal Testing, Deutschland (25.000 £)
http://cms.uni-konstanz.de/leist/caat-europe/

Das Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT-Europe) an der Universität Konstanz (Deutschland) bringt Vertreter der Industrie, Aufsichtsbehörden und Akademiker zusammen, um die Notwendigkeit für humanrelevante, alternative Methoden zu Tierversuchen anzugehen.

Das CAAT fördert die Entwicklung und Anwendung von alternativen Methoden für die Sicherheitsprüfungen durch den Austausch von Informationen sowie durch die Organisation von Konferenzen und Workshops. Mehr als 30 Veröffentlichungen von mehr als 200 Co-Autoren in wissenschaftlichen Zeitschriften sind das Ergebnis dieser Bemühungen.

Das CAAT-Europe wurde in 2010 als die europäische Niederlassung von CAAT USA der Johns Hopkins Universität in Baltimore, Maryland, eingerichtet. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Niederlassungen des CAAT bildet die Grundlage zum Aufbau einer transatlantischen Brücke zwischen Wissenschaftlern und Aufsichtsbehörden in Europa und den Vereinigten Staaten.

Das CAAT besteht in den Vereinigten Staaten bereits seit 33 Jahren und die 25 Mitarbeiter/-innen in den hochentwickelten Forschungslaboren arbeiten mit den US- Aufsichtsbehörden (z.B. mit FDA und EPA) und anderen Regierungseinrichtungen zusammen. Mit politischen Programmen in Washington seit 2006 und Brüssel seit 2012 macht CAAT seine Expertise für Entscheidungsträger zugänglich.

Die Vision von CAAT in Europa ist es, eine führende Rolle bei der Entwicklung und der Anwendung von Alternativen zur Reduktion, Verbesserung, und Ersetzung (3Rs) in Forschung, Testmethoden und Ausbildung zu spielen. Ziel ist es, die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden von Tieren zu schützen.

 

Gewinner 2: New Zealand Anti-Vivisection Society, Neuseeland (25.000 £)
www.nzavs.org.nz

 
 
 
 

Beste Nachwuchsforscherin

Jedes Jahr werden 50.000 Pfund zwischen vier oder fünf Postdoktoranden aufgeteilt, die sich auf die Forschung für Ersatzmethoden zu Tierversuche spezialisiert haben.

 
Gewinner 1: Anne Krug. Universität Konstanz, Deutschland


Anne Krugs Projekt misst menschliche Neuronen, die mit unterschiedlichen Substanzen behandelt werden, um somit einen etwaigen negativen oder toxischen Einfluss auf das Neuritenwachstum festzustellen. Falls dies der Fall ist, werden die Substanzen durch sogenannte „Omik-Experimente“ weiter untersucht. Dabei kann der gesamte Satz aktiver Gene oder biochemischer Reaktionen analysiert werden.

Ihr Projekt kombiniert dementsprechend ein Hochdurchsatz-Screening-Test mit fortgeschrittenen Forschungsmethoden. Es ermöglicht eine günstige, effektive und tierfreie Toxitätsprüfung zur Identifikation von vermeintlichen, die Hirnentwicklung hemmenden Neurotoxika und zum Verständnis der zu Grunde liegenden toxischen Mechanismen.

Der Doerenkamp-Zbinden Lehrstuhl für den Bereich der in-vitro-Toxikologie und Biomedizin wurde als erster Lehrstuhl in Europa, der sich nur mit Ersatzmethoden zu Tierversuchen auseinandersetzt, an der Universität Konstanz in 2006 eingerichtet. Seine Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung alternativer Testsysteme zur Bewertung von Neurotoxizität und Entwicklungstoxizität ohne den Einsatz von Tieren.

 
Katia Reinhard, die ebenfalls aus Deutschland stammt, wurde 2013 mit dem Preis für Nachwuchsforscher/-innen für ihre Forschungen im Bereich Sehbehinderungen und Blindheit mithilfe von menschlichem Retinalgewebe im Reagenzglas ausgezeichnet.

 

Gewinner 2: Thit Aarøe Mørck. University of Copenhagen, Dänemark

 

Gewinner 3:  Dr Henrik Johansson. Lund University, Lund, Die Schweden

 

Gewinner 4: Róber Bachinski. Fluminense Federal University, Brasilien

 

Gewinner 5: Jonathan Nicolas. Division of Toxicology/RIKILT Institute of Food Safety, Wageningen University and Research Centre, Niederlande

 
 
 
 

Öffentlichkeitsarbeit

Jedes Jahr werden 50.000 Pfund an die besten globalen Projekte vergeben, die sich der Kommunikation und Information der Öffentlichkeit zum Thema Tierversuche bei nicht-medizinischen Produkten widmen.

 

Gewinner 1: Taiwan Society for the Prevention of Cruelty to Animals (TSPCA) (25.000 £)
www.spca.org.tw

Innerhalb der taiwanesischen Öffentlichkeit ist das Problem der Tierversuche für Kosmetik relativ unbekannt.

Die Kampagne der Taiwan Society for the Prevention of Cruelty to Animals (TSPCA) „Für ein tierversuchsfreies Taiwan” wurde im März 2014 in die Wege geleitet und bemüht sich darum, die Öffentlichkeit für dieses Problem zu sensibilisieren und ein rechtliches Verbot zu erwirken.

Um den Start der Kampagne bekannt zu machen, sendete TSPCA ein „Hasen-Straßenteam“ auf die Straßen von Taipei, das Flyer und kostenlose Karotten verteilte und über die Quälereien bei den kosmetischen Tierversuchen sowie die Wichtigkeit eines rechtlichen Verbotes aufklärte. Ein Teil der Webseite der Organisation wurde der Aufklärung gewidmet und enthält einen Einkaufsführer.

Im Juni hat TSPCA eine Pressekonferenz abgehalten, auf der die Zusammenarbeit mit dem Abgeordneten Wang Yu Min beim Entwurf eines Gesetzes gegen Tierversuche in Taiwan bekannt gegeben wurde. Wang sitzt im Regierungsausschuss, der für die Gesetze, die sich auf die Kosmetikindustrie beziehen, zuständig ist. Unter den anderen Teilnehmer/-innen waren Blogger, zwei Stadträte und das Supermodel Patina Lin.

Das Ziel von TSPCA ist es, durch alle zur Verfügung stehenden gesetzlichen Möglichkeiten gutes Verhalten gegenüber Tieren zu fördern, Quälereien zu verhindern, und ihr Leid zu vermindern. Es wird dies durch die Aufklärung, Kampagnenarbeit und Lobbying als auch die Untersuchung von Tierquälereien sowie der Vermittlung eines neuen Zuhauses für die Tiere erreichen. Der Preis wurde von Beki Hunt und Connie Chang entgegengenommen.

 
 

Gewinner 2: Humane Research Australia (25 000 £)
www.humaneresearch.org.au

 
 
 
 

Bester Wissenschaft

 

Gewinner: Professeur Roland Grafström et Dr Pekka Kohonen du Karolinska Institute, Suède (50 000 £)
http://ki.se/en/imm/startpage